15.12.2008:

Mit dem letzten Frühstück in Sydney begann dieser Tag, anschließend ging es mit dem Shuttle Transfer zum Flugplatz. Dort reihte ich mich in eine ca. 100m lange (gefühlte 400m), mehrfach abbigende Schlange, für den Check in nach Auckland ein. Da sich binnen kurzer Zeit, eine in etwa gleichgroße (und schnell wachsende) Schlange, hinter mir bildete, vergewisserte ich mich, durch anfragen der Reiseziele meiner mitinderschlangestehenden Mitreisenden. Die Antworten waren wirklich interessant, sie reichte von Hongkong, über Singapur bis nach London... es stellte sich also heraus, dass alle internationale Flüge von Quantas, innerhalb der nächsten 6 Stunden, die gleichen, ca. 8 Schalter hatten. Etwa 3 Stunden später, um 12:00 war es dann soweit und ich konnte den Flieger, besteigen, nach einer Stunde Verspätung (angeblich durch Probleme bei einer anderen Maschine...) startete wir in Richtung Auckland/Neuseeland.

Beim Rollen,Fahren auf unsere Startposition gab es noch ein besonderes HighLight, wir passierten einen Airbus 380 der Singapore Air, doch zu einem Foto hat es leider nicht mehr gereicht... Der Flug verlief ohne irgendwelche Zwischenfälle und so landete ich nach 2,5h, ca. 17:30 im wolkenüberzogenen Auckland (+12h MEZ). Nach den üblichen Formalitäten, wie Einreisekarte ausfüllen, Gepäck besorgen und den biologischen Check (nach Neuseeland darf nichts eingeführt werden, was eine Gefahr für das biologische Gleichgewicht birgt) fuhr ich per Taxi ins Gateway Airport Hotel, und lies den Tag, entspannt in der Bar, ausklingen.

16.12.2008:

Da mein Hotel, recht nahe am Airport liegt, und die meisten Flugplätze etwas ausserhalb der Stadtzentren liegen, fuhr ich um 8:00 mit dem Bus in die Innenstadt. Dort angekommen, nach einer Stunde Busfahrt..., fiehl mir der erste Punkt, meiner TODO Liste sofort ins Auge, der Sky Tower (328 Meter, mit der höchsten Aussichtsplatform der südlichen Hemisphäre).

Nach einem Rundgang durch die umliegenden Straßen (bei strahlend blauem Himmel, welcher durch ein paar watte Wolken hier und da nur noch blauer wirkte...) erreichte ich den Tower und fuhr zunächst auf die Hauptplattform und dann weiter zur Aussichtsplattform, mit freier Sicht nach allen Seiten. Aus dieser Perspektive, ist die Sicht auf Auckland wirklich aufschlussreich, da Auckland nicht nur auf ca. 50 Vulkanhügeln errichtet wurde (und es kommt alle paar 100 jahre ein neuer hinzu... ), sondern es auch zw. zwei großen Buchten liegt. An manchen Stellen liegen beide Buchte nur knapp 10 km auseinander und wäre es zu einem zusammentreffen beider Buchte gekommen, würde Neuseeland nun aus 3 großen (und unzähligen kleineren) Inseln bestehen.

Leider sind die Bilder von Tower nicht so gut geraden, da die Scheiben im Turm, alle Bilder etwas milchig erscheinen lassen, vor allem wenn man Sie mit den Bildern der Hafenrundfahrt, meiner nächsten Station, vergleicht. Bei diesem Punkt sollen die Bilder für sich sprechen, den die Mischung zw. Skyline, blauem Himmel und grünen Inseln auf einigen Bildern ist wirklich atemberaubend.

Zurück an Land, ging es noch etwas bummeln, konnte ich sehr schön mit einem Kaffee verbinden und dann mit dem Bus zurück zum Hotel. Dort wurde ich in der Bar, bei einem interessanten Gespräch, von einem Neuseeländer daraufhingewiesen, dass die Neuseeländer KEIN Englisch, sondern KIWI (Aussprache etwa KaeeeWaeeei) sprechen und dass ich nach 4 Wochen alles verstehen würde... na ja, machmal kam es mir so vor, als ob die englischen Bestandteile dieses KIWI, kleiner 15% waren. Bezüglich Dinner nur soviel, Seafood (Krabben, Garnelen, Muscheln...) vom Buffet für 20 NZDollar (ca. 8 EUR).

17.12.2008:

Nun ist es soweit, das Abenteuer Linksfahren beginnt, gegen 8:45 nahm ich meinen Mietwagen (einen Mazda 3) am Airport entgegen. Nach ein paar Fahrübungen (es ist nicht nur das Linksfahren, die Schaltung ist links von Dir, die Gangreihenfolge aber wie bei uns, die Blinker sind Rechts und .... also ein mischmasch aus einfach nach Rechts verschoben und piegelverkehrt eingebaut...) ging es erstmal raus aus Auckland, Grobe Richtung Süd/Südost (man könnte auch fünf Uhr sagen) zur Bay of Plenty. Nach diversen Kreisverkehrs, welche ich durch mehrfaches Scheibenwischen beim Abbiegen, meisterte ;-) fuhr ich durch Gegenden, welche schon sehr stark an das Auenland und später an das Allgäu erinnerte.

Ich durchfuhr so wohlklingende Orte wie Manukau, Papakura, Ngatea, Paeroa, Waikino (die Maori kannten kein s) und Dank meines Reiseführers (von Stefan Loose) kann ich bei viele die Ursprünglich Bedeutung herleiten, hier ein paar Beispiele: Manu = Vogel, Wai = Wasser, Kino = schlecht, Pae = Bergkamm, Roa = Lang/Hoch...

Da ich zu diesem Zeitpunkt noch sehr damit beschäftigt war, richtig Auto zufahren, gibt es vom soeben beschriebenen Teil, leider keine Bilder. Doch mit der ersten Pause, am Karangahake Reserve, wurden die ersten Bilder des heutigen Tages aufgenommen. Ein paar km weiter fuhr ich in Waihi auf den PACIFIC COAST HIGHWAY, der von Auckland bis Napier entlang des Pazifiks verläuft. Auf der Suche nach einem Hostel oder B&B für die Nacht, kam ich in Tauranga (leider..) in die Innenstadt und somit immer mal wieder in verwirrende Verkehrszustände.

Während einer kurzen Rast, und einen Blick in meinen Accommodation (Übersicht über sehr viele hotel, motel, bed & breakfast, etc) fuhr ich weiter nach Papamoa Beach und mietete im Parcific Park Papamoa Beach, ein Appartment (100m vom Strand) für zwei Tage. Nach dem Ausladen ging es direkt zum Strand und.... zum ersten mal in den Pazifik, zumindest mit den Beinen.

18.12.2008:

Um kurz mach fünf wurde ich, durch die ersten, noch zarten Sonnenstrahlen geweckt, und ich beschloss einen kurzen Abstecher zum Strand zu unternehmen. Die Luft war noch frisch, ein leichter, landabwärtiger Wind und ein paar Schleierwolken am Himmel, gaben der Sonne genügend Zeit, ihr tägliches Spektakel zu entfalten. Durch die Wolken etwas gemildert, widmete ich diesem Schauspiel eine ganze Bilderserie und es fällt mir schwer die Besten aus dieser Serie, fürs Fotoalbum, zu finden, da alle Ihren eigenen Charme besitzen.

Anschließend wurde erste einmal gefrühstückt, etwas gelesen und das leben, mit etwas Kaffee hier und da, genossen. So gestärkt packte ich meine Sachen und machte mich wiederum zum Strand auf, ohne eigentliches Ziel lief ich von Papamoa Beach Richtung Westen, immer am menschenleeren Strand entlang. Nach einiger Zeit, und ein Paar Fotos hier und da, erinnerte ich mich an ein Zitat von Bilbo, aus dem Herr der Ringe: „Mit den Füssen ist es so eine Sache, man weiß nie wo sie Dich gerade hin tragen.. (o.s.Ä)“. Und so war ich schon zwei Stunden unterwegs, ohne mir dessen bewusst zu sein, da ich kein Ziel, und auch keine weiteren Aktionen an diesem Tag geplant hatte, beschloss ich einfach weiter zu gehen und mich Überrachen zu lassen.

Und so traf ich einen Strandangler, aus Jamaika, ein paar Surfer und auf ein wunderschönes Café, direkt am Strand, in dem ich einen Kaffee und etwas Süßes zu mir nahm. Ich war nahe am Mt. Maunganui, ca. 12 km von meinem Appartement entfernt, so ersparte ich mir den Rückweg und nahm stattdessen den Bus.

Nach ein Paar Fahrübungen (*grins), ging es abends dann ins „The Navi“ eine urige KIWI-Kneipe mit deftigem KIWI Essen (also BBQ) und den ganzen Abend R.E.M aus den Boxen, ein würdiger Abschied von Papamoa Beach.

19.12.2008:

Mit dem Check out aus meinem Appartement, fuhr ich in Richtung meines nächsten Ziels, Whakatane, was Übersetzt in etwas „Handeln wie ein Mann“ bedeutet und seinen Namen aus folgendem, legendärem Ereignis hat: „Die Frauen des Kanus Mataatua (eines der, aus polynesien stemmenden Boote, welche Neuseeland zuerst besiedelten) wurden einst an Bord zurückgelassen, während ihre Männer an Land gingen. Das Kanu begann, aufs Meer hinaus zu driften, aber ein Berührung der Paddel war für die Frauen tabu. Eine jedoch, Wairaka, ließ sich davon nicht beirren, sondern paddelte zurück zur sicheren Küste und rief dabei Ka WHAKATANE Au i Ah au (Ich werde wie ein Mann handeln)“.

Nachdem ich ein Appartement für zwei Tage, in einem Motel (ohne Namen?) gebucht habe, ging es gleich mal in die Innenstadt, Whakatane liegt zwischen einem Gebirgszug, welcher bis zu Küste reicht, und einem Fluss, dem Whakatane River. Zunächst ging es zum iSite (offizielle Touristik Informationen) um für den nächsten Tag, ein Bootsfahrt zum White Island (ein aktiver Vulkan, ca, 45km vor der Küste) zu buchen, allerdings wird immer erst eine Stunde vor beginn der Fahrt entschieden (Abhängig vom Wetter und von der Aktivität des Vulkans), ob die Fahrt stattfindet....

Nach ein Paar Bildern, vom Fluss, dem Gebirgszug und dem Whale Island (eine Insel, ca. 6 km vor der Küste), genoss ich das Kulturleben der Stadt bei Livemusik (gute Gruppe und Lieder), vor einer Bar am zentralen Platz der Stadt.

20.12.2008:

Um 8:00 wurde ich von der Pee Jay, White Island Tours per Telefon, darüber Informiert, dass die Tour heute um 9:15 stattfindet. Also machte ich mich auf den Weg, so das ich gegen 9:00 bei Pee Jay war, zunächst galt es die Sicherheitsbelehrung (Anweisungen des Führers sind zu befolgen, übersetzen mit dem Schlauchboot, …, und man ist für alles selbst Verantwortlich) zu unterschreiben, dann wurde bezahlt und unsere Gruppe wurden auf zwei Boote aufgeteilt.

Die ersten 2 Meilen (wir sind jetzt ja auf dem Wasser) wurden noch auf dem Fluss Whakatane River zurückgelegt, anschließend wurde die Flussmündung (mit einem Denkmal für Wairaka) passiert und wir befanden uns auf dem Meer. Nach ca. 30 Minuten fahrt befanden wir uns auf höhe der Insel Whale Island und aufgrund der aufgerauten See, verloren diverse Landratten schon merklich die Gesichtsfarbe. Eine weitere halbe Stunde später, war die Crew nur noch damit beschäftigt, KxxxTüten auszuteilen und benutze zu entsorgen (es gab hierfür einen extra Behälter). An sich macht mir so eine Achterbahnfahrt ja wirklich Spaß, allerdings ging dieser Spaß sehr zu Kosten der Bilder, die ich bei der Anfahrt auf die White Island erstellen wollte.

Nach über zwei Stunden fahrt, hatten wir White Island dann erreicht und es wurden Helme und Gasmasken ausgeteilt, bevor es mit dem Schlauchboot auf den Vulkan ging. Hier wurden wir nochmal daran erinnert, nur die Wege des Führers zu benutzen und es wurden Bonbons ausgeteilt. Nach den ersten Paar Meter in Richtung Krater, wussten wir auch weshalb die Gasmasken und die Bonbons (mit extra starkem Geschmack), der der Geruch, nach sehr sehr vielen und sehr sehr alten Eiern, wurde mit jedem Schritt aggressiver. Es ist schwer diese bizarre Landschaft zu Beschreiben, es ist alles in den Farben gelb, rot, weis mineralisiert , an unzähligen Stellen kommt giftiger Dampf aus Felsspalten und in Schlammtümpeln schlabbert es ununterbrochen. Eingerahmt von dem über 320 Meter hohen Kraterrand kommt man sich, wie in einer anderen Welt vor, dementsprechend habe ich an diesem Tag auch über 230 Bilder gemacht. Wieder zurück im Hotel, war erst einmal duschen angesagt, um den feinen Vulkanstaub, der in jede Pore einzudringen scheint und mit ihm der seltsame Duft, wieder loszuwerden.

Anschließend gönnte ich mir noch ein Glas Wein und kam dabei mit Jim ins Gespräch, ein 72. jähriger Canadier, der schon zu 15. mal in Neuseeland verweilt. Es stellte sich heraus, dass er eine Farm in der nähe (ca. 150 km entfernt) von Calgary besitzt und zu Abschuss gab er mich noch seine Adresse und lud mich für ein paar Tage aus seine Farm ein, falls mal in Canada Tour unternehmen sollte.