28.12.2008:

Von Ohakune aus fuhr ich nun Richtung Süden, ohne mir ein bestimmtes Ziel für diesen Tag vorgenommen zu haben. In Raetihi bog ich auf den Highway 4 und machte, auf einer Anhöhe noch einmal halt, um einen letzten Blick auf den Ruapehu und das Vulkan Plateau zu werfen. Der Highway führte durch unzählige Schluchten und durch, die sich aneinander reihenden Serpentinen, kam ich nur langsam voran.

Am Vormittag erreichte ich die Küstenstadt Wanganui, und während ich einem Kaffee, auf einer wunderschönen Terrasse mit Blick auf den Whanganui River, genoss, beschloss ich, mir diese Stadt und die Umgebung etwas genauer anzuschauen. Auf der Suche nach einem Zimmer für zwei Tage, wurde ich im Tamara Backpacker Lodge (http://tamaralodge.co.nz) fündig und wie sich noch heraus stellen sollte, war diese Entscheidung goldrichtig.

Nachdem ich nun eine bleibe hatte, fuhr ich, der Küste entlang, Richtung Norden, um einen Blick auf den Taranaki, den zweit höchsten Berg der Nordinsel, und die Umgebung zu werfen. Als ich schon einige Zeit unterwegs war und auf einem Hügel eine Pause einlegte, konnte ich zu meinem Erstauen, im osten, ca. 80km entfernt, immer noch den Ruapehu ausmachen. Bei der nächsten Pause, in Hawera, konnte ich auch den Taranaki erblicken, allerdings waren viele Wolken an dem Berg, so dass seine wirkliche Größe nicht richtig zur Geltung kam. Ich konnte jedoch ein Paar Bilder, in dem die Spitze des Berges hervorschaut, schießen. Ich habe mir den Taranaki später nochmal im Internet angeschaut und vor allem die Aufnahmen aus der Luft, sind einmalig.

Zurück in Wanganui, wurde abends ein gemeinsames BBQ veranstaltet, bei dem ich diverse Leute, aus 1.2.3 nein 4 Kontinenten (USA, Frankreich, Japan und Südafrika, u.a) kennen lernte. Ca. um Mitternacht fing es dann an zu Regnen....

29.12.2008:

Viel gibt es zu diesem Tag nicht zu sagen, außer dass es immer noch regnet und es regnete auch noch bis zum nächsten Morgen. So waren alle Outdoor Aktivitäten, bei mir und den anderen Backpackern, an diesem Tag gestrichen und wir vertrieben uns die Zeit mit Chess (Schach), Lesen und wir unterhielten uns (oftmals mit Hand und Fuß) über Gott und die Welt. An diesem Tag ist mir auch aufgefallen, dass, obwohl ich kein japanisch kann, man dennoch erkennen kann, ob sich jemand mit einem von Angesicht zu Angesicht, oder über das Handy unterhält... So wurde es, trotz Regen, ein wunderschöner Tag.

30.12.2008:

Da ich Silvester in Wellington verbringen möchte, die erste größere (Haupt)Stadt, welche das neue Jahr begrüßt, machte ich mich, im Regen, auf Richtung Süden. Da ich mittlerweile die Probleme mit dem Scheibenwischer und dem Blinker im Griff habe, und mich auch sonst Recht gut im (Links)Verkehr zurecht finde, benötigte ich für die 230 km, knapp 3 Stunden und kam gegen elf Uhr in Wellington an. Ich kämpfte mich durch den Stadtverkehr, mit dem Ziel, in der Innenstadt am Hafen zu Parken und von dort, die Suche nach einem Zimmer, bis zur Überquerung der Cook Straße (mit der Fähre von der Nord- auf die Südinsel), zu starten.

Wie ich erwartet hatte, waren viele B&B, Hostels und Hotels über Silvester bereits ausgebucht, aber nach einigen vergeblichen Versuchen, fand ich ein Zimmer in der Halswell Lodge. Nach einem ersten Rundgang durch die Innenstadt von Wellington, verliebte ich mich sofort in diese Stadt. Wellington hat in Neuseeland mehrere (Spitz)Namen, welche von The Windy City (es ist immer windig, manche würden auch stürmisch sagen...), Kunst- und Kulturmetropole bis Cafe Capitol (ca. jedes 10 Gebäude hat ein Cafe, eine Bar oder einen Club) reichen und in Summe die Stadt recht gut beschreiben. Ich für meinen Teil, werde mich jedenfalls intensiv mit der Cafe Capitol auseinandersetzen....

31.12.2008:

Am letzten Tag des Jahres, stand zunächst ein Besuch im Te Papa, dem Nationalmuseum Neuseelands an, da ich schon einiges über Te Papa gelesen hatte, war ich gespannt, ob es die Erwartungen, die ich aufgrund diverser Artikel, hatte, erfüllen würde. Das Museum ist in Zusammenarbeit mit den Maori konzipiert worden, wurde 1998 eröffnet und soll dem Besucher Neuseeland, in seiner kulturellen, geologischen und biologischen Einzigartigkeit, näher bringen. Ein besonderes Augenmerk wurde hierbei auf die kindlichen Besucher gelegt und so gibt es unzählige Apparate, 3D-Kinos, Vorführungen, etc... , welche die unterschiedlichen Themengebiete spielerisch näher bringen. Besonders hat mir ein dunkler Raum, mit einer ca. 15m x 7m große Fläche, die mittels Satellitenaufnahmen, ganz Neuseeland, unterteilt in 30x30cm Quadrate, zeigt und die beim drüber laufen aufleuchten, gefallen. Weiterhin gibt es aktuell eine Sonderausstellung, „THE COLOSSAL SQUID“ über einen Riesentintenfisch (ca. 4,5m und 500kg) und vieles mehr..

Da ich bis zum Nachmittag gerade mal die ersten beiden, von insgesamt sechs, Ebenen geschafft habe, beschloss ich die weiteren Ebenen an einem anderen Tag zu besichtigen und mich mich bis zum Abend noch etwas mit der Cafe Kultur zu beschäftigen.

Ab neun bin ich dann durch einige Pubs um mir einen Überblick zu Verschaffen, den bis elf, sollte man einen Platz in einer Bar haben, sonst man steht um Mitternacht auf der Straße... Silvester wird in Wellington eher wie Fasching bei uns, gefeiert, allerdings mit dem Unterschied, dass ein absolutes Alkoholverbot auf den Straßen (und es waren genügend Polizisten unterwegs, damit das eingehalten wird..) herrscht, und das vor jedem Pub einige (meist größer 2,10m und über 120kg schwere) Türsteher stehen, die ebenfalls darauf achten, dass keiner , die zum Pub gehörende Zone (mit Alkohol), verlässt.

Interessant war es dann schon, wenn die Mädels, Silvester im Bikini, oder im Minirock herumlaufen und feiern. In den meisten Pubs, die ich auf meinem Streifzug durchquerte, gab es Livemusik und für den Musik Geschmack der Kiwis spricht, dass es immer wieder Songs der Beatles waren, die zum Besten gegeben wurden. Gegen elf bin ich dann in einem Irischen Pub hängen geblieben, in dem drei hinreisende Mädels, Irish Folk zelebrierten. Nach ein Paar Minuten, fand ich mich an einem Bierfass-Tisch wieder und verbrachte dort den weiteren Silvesterabend. Um Mitternacht gingen dann die Lichter aus, es wurden die Sekunden gezählt, wir wünschten uns alle Happy New Year und vereinzelt gab hier und da ein Paar Knaller oder Raketen.

Das Beste war dann ca. 10min nach Mitternacht, als alle Iren, begleitet von den Irish Folk Mädels, ein altes Irischen Volkslied, mit soviel Inbrunst sangen, dass ich eine Gänsehaut bekam. Nach ein Paar weiteren unterhaltsamen Bier, bin ich um drei Richtung Hotel und es war 2009.

01.01.2009:

Ohne Kater, bin ich um zehn, bei wunderschönem Blauen Himmel, auf den Mount Victoria Lookout, um mir Wellington, aus 200m Höhe anzuschauen. Nach knapp einer Stunde (ups, einmal Verlaufen und die MountenBike Strecke genommen...), hatte ich mein Ziel erreicht, machte ein Paar Bilder und genoss die Aussicht und das schöne Wetter. Nach dem Abstieg ging ich noch etwas durch die Stadt, und anschließend in einen Park, um, unter Bäumen sitzend, etwas an meinem Reisebericht zu schreiben.

02.01.2009 – 04.01.2009:

An den verbleibenden Tagen, bis zum Transfer auf den Südinsel am 05.01, führten mich mehrere Streifzüge durch Museen (u.a. nochmal das Te Papa), den Botanischen Garten und weitere Sehenswürdigkeiten von Wellington, wie das Cable Car und das Observatorium. Unterbrochen wurden diese Aktivitäten durch diverse Besuche in Cafe's, um mich zum einen, noch etwas über die Südinsel zu informieren und ein englisches (Kinder) Buch, The Hobbit (Tolkien, Herr der Ringe, Hobbit... diese Namen sind hier allgegenwärtig ), zu lesen.